Gekoppelt an die Vergangenheit – und an die Zukunft?

Das Münzviertel war und ist eng mit seiner Umgebung verknüpft. Im 18. Jahrhundert ein Park mit Freilufttheater und Blumenpracht, dann kamen die Villen der Freidenker und aus dem Park wurden Gärten. Als der Bauboom im ausgehenden 19. Jahrhundert einsetzte war das Münzviertel ein Vorzeigegebiet, die Bürgermeisterwohnung lag in der Münzburg.Die ehemalige Marktmeile mit der Markthalle hatte ihren Rückhalt im Münzviertel. Dort bauten Fruchthändler das Haus in der Norderstraße 46, Frucht-Stuck ziert die Decken. Kutscher warteten in der Kneipe „Münze“ auf die nächste Fuhre. Bis in die 90-iger Jahre wurden in der Norderstraße 46 Bananen gelagert, man beachte die Wandmalerei mit der DelMonte Werbung.

In die Markthalle sind der Kunstverein, die freie Akademie der Künste und Galerien eingezogen. Und im Münzviertel leben zahlreiche (Kunst- und Städtebau-)Studenten und Kreative.

Die Galerie Renate Kammer, das KuBaSta für Kunst Bauen und Stadtentwicklung, eine Fotorepräsentantin, die Filmproduktion Ossoxi – bis auf Renate Kammer alles Neu-Münzvierteler, die wir herzlich willkommen heißen.

Heute geht das Münzviertel nach Kunst. Und wir hoffen, dass es als Fortsetzung der Kunstmeile Hamburg eine Chance bekommt. Der Architektursommer 2006 mit seinen zahlreichen Aktionen ist ein Beispiel für das, was hier aus großem Engagement und mit viel Kraft entstanden ist.

André Blisse

2006