1938: Johanneswall / Deichtorplatz: Ein 68 Meter hohes Verwaltungshaus plus “Kraftverkehrshaus”, Entwurf für die Hamburger Hochbahn, 1938 © Archiv der Hamburger Hochbahn AG
„ … Entworfen worden war der Klinker- und Sandstein-Komplex von Rudolf Klophaus, gebaut werden sollte auf dem Gelände, auf dem später der City-Hof entstand. …. Das Verwaltungshaus wäre zu dem Zeitpunkt das höchste Haus Deutschlands geworden. Nur das von Hitler für Hamburg gewünschte und von Konstanty Gutschow geplante Gauhochhaus sollte noch höher werden. Der Hochbahn-Bau wurde noch 1938 begonnen, doch 1940 setzte der Krieg dem Großprojekt ein Ende. …“
aus: „Klophaus – kreativ, geschäftstüchtig, angepasst“ zeit-online Steffen Richter 15.9.15: https://www.zeit.de/hamburg/kultur/2015-09/klophaus-city-hof-bauplatz-hauptbahnhof
1958: Stunde null! Wir wollten einen Neuanfang!
1958:Johanneswall / Deichtorplatz : City-Hof erbaut Architekt: Rudolf Klophaus / Foto: Denkmalschutzamt Hamburg Bildarchiv//Jürgen Fischer
„… Die Stunde null ist der Begriff für den totalen Bruch mit der Vergangenheit. Und das galt nicht nur politisch oder kulturell, sondern auch für die Architektur. …
„Man wollte einen Neuanfang“, sagt Hamburgs Oberbaudirektor Jörn Walter. „Man wollte mit allem, was davor war im Dritten Reich nichts mehr zu tun haben.“ Die Architekten machten sich auf die Suche nach einer neuen und unverdorbenen Architektur. …
“Da haben viele ins Ausland geschaut und sich dort ihre Vorbilder geholt“, sagt Walter: Der helle Stein etwa stammt aus Dänemark und fand nicht nur bei den Grindelhochhäusern, sondern auch im Wohnungsbau der 50er-Jahre häufig Verwendung. Es war auch eine bewusste Absetzbewegung weg vom roten, schweren, dunklen Klinker, der Aufbruch in eine lichtere Zukunft. …”
aus: „Die zweite Zerstörung von Hamburg“ Matthias Iken Hamburger Abendblatt 26.3.16 https://www.abendblatt.de/hamburg/article207294469/Die-zweite-Zerstoerung-von-Hamburg.html
Der City-Hof: ein ferner Spiegel: “Wir schauen hinein, und indem wir die eigene Gegenwart in der Vergangenheit spiegeln, erkennen wir mehr, als wenn wir diese unmittelbar betrachten würden.”:
aus: (Herfried Münkler “Zwei schwierige Wörter, deutsch und Identität” Der Spiegel Nr.37 / 8.9.2018): https://magazin.spiegel.de/SP/2018/37/159310509/index.html?utm_source=spon&utm_campaign=centerpage
2013: Kein neuer Anfang mehr!
Bezirksversammlungswahl Frühjahr 2020
„Dass der City-Hof verschwinden soll, ist für die SPD-Spitze spätestens am 30. April 2013 klar. Um 11.13 Uhr verschickt der damalige Finanzsenator Peter Tschentscher eine interne E-Mail, die keinen Zweifel daran lässt, dass ihm der Denkmalschutz bei diesen vier Hochhäusern am Hauptbahnhof ziemlich egal ist. …“:
aus: „Zurück in die Backsteinzeit“ Marc Widmann ZEIT Hamburg Nr. 36/2018, 30. August 2018: https://www.zeit.de/…/city-hof-hamburg-spd-neubau-weltkultu…
oder: „ …. Im Zuge der Akteneinsicht wurde zeitgleich bekannt, dass 2013 Finanzsenator Peter Tschentscher, seit 2018 Erster Bürgermeister Hamburgs, persönlich den City-Hof-Abriss trotz Denkmalschutz betrieben hatte – obwohl sich der Senat im gerade verabschiedeten Denkmalgesetz zum vorbildlichen Umgang mit den Denkmälern im öffentlichen Besitz verpflichtet hatte.[18] :
aus: https://de.wikipedia.org/wiki/City-Hof
2023: Johanneswall / Johann Kontor Foto: Marco Hosemann
Vergessen!
Häftlinge arbeiten beim Tonabbau an den Tongruben. Fotograf unbekannt, 1943/44. (ANg, 1981-511)
„ … 1938 kaufte ein Tarnunternehmen der SS ein stillgelegtes Klinkerwerk in Neuengamme. Das Konzentrationslager entstand. Zwei Jahre später kam es zwischen Hamburg, dem Reich und der SS zum Vertragsabschluß über die jährliche Lieferung von 20 Millionen Steinen für die Neugestaltung. Geplant wurde bis ins Detail, selbst Hamburger Künstler wurden schon auf ihre kommenden Aufgaben vorbereitet. …“:
aus: „DAS NEUE HAMBURG“ Christian Bau/ Manfred Oppermann 1985: http://www.diethede.de/200-0-Inhalt.html ”
Erdarbeiten an der Dove Elbe Foto der SS, 1941/42. (NIOD 244F/92867) aus: KZ-Gedenkstätte Neuengamme: https://www.kz-gedenkstaette-neuengamme.de
Als britische Truppen im April 1945 das KZ Bergen-Belsen erreichen, stoßen sie auf Massengräber mit Hunderten Toten. © dpa – Bildarchiv
“Hitler und die Nazis sind nur ein Vogelschiss in über 1000 Jahren erfolgreicher deutscher Geschichte”:
aus: „Gauland: NS-Zeit nur ein “Vogelschiss in der Geschichte” zeit-online 2.6.18 Quelle dpa: https://www.zeit.de/news/2018-06/02/gauland-ns-zeit-nur-ein-vogelschiss-in-der-geschichte-180601-99-549766 “ aus:
„Wider die Backsteinwurst“: https://www.muenzviertel.de/wider-die-backsteinwurst-oder-die-ns-zeit-nur-ein-vogelschiss-in-der-deutschen-geschichte/
Aktuell 1.11.23: Wahlumfrage zur Bürgerschaftswahl 2025: Hamburg: AFD 14,0% 2020: 5,3%: