Polizeiüberfall 2.9.2015 / Sie fürchten unsere Poesie / Verhöhnen unsere Gemeinwesenarbeit / Appellieren an unsere Solidarität: “Winternotprogramm 2015/16” Norderstrasse 59

23.5.15
Schulhof Norderstrasse 59  23.5.15Schulhof Norderstrasse 59  27.7.15
2.9.15 Schulhof  Norderstrasse 59  2.9.15
850001

Wenn es nicht so bitter real wäre, könnten wir in Anlehnung an Obelix Feststellung: „Die spinnen, die Römer“* auf die Provokationen seitens des Hamburger Senats rund um das Grundstück der ehemaligen Schule für Hörgeschädigte satirisch antworten: „Der spinnt, der Senat“. Nein, es ist keine Satire, es ist blanker Zynismus.

War schon der erste Polizeiüberfall v. 27.7.15 auf das Schulhofgelände pures Machtgehabe (s.: Re_ 2014-08-011-Si – SoV – Mietvertrag Norderstraße 65) gegenüber unsere seit 13 Jahre gemeinwesenorientierte Stadtteilarbeit (s.: Aufruf II). So handelt der Senat völlig schizophren, wenn er diese Aktivitäten einerseits mit seinem zweiten massiven Polizeiüberfall v. 2.9.15 unter dem Motto: „Soviel Polizeikräfte wie möglich, um nach draußen in die Öffentlichkeit zu signalisieren, wie staatsgefährdend unsere gemeinnützige Stadtteilarbeit ist“ mit Pfefferspray, Schlagstöcken und Räumpanzer niederwalzt und anderseits uns am nachfolgenden Abend während der Quartiersbeiratsitzung (3.9.15) durch Vertreter*innen der Fachbehörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration bittet, uns gegenüber der vom Senat beschlossene Einrichtung von 400 Schlafplätzen für das kommende Winternotprogramm 2015/16 auf dem Schulhofgelände solidarisch zu zeigen und altruistisch zu begleiten.

Eine solche Haltung ist uns nicht fremd, ganz im Gegenteil, sie ist eine tragende Säule unseres Selbstverständnisses, wie wir dieses gegenüber der Einrichtung des Winternotprogramms in dem Hochhaus Spaldingstr.1 in den Jahren 2011/12 und 13 dem Senat und der Hamburgischen Öffentlichkeit aufgezeigt haben (s.: WG_ Dank an den Münzbeirat) und welches sich im Übrigen auch in unseren Stadtteilaktivitäten rund um das Schulhofgelände widerspiegelt.

Wie weitsichtig und altruistisch wir im Stadtteil agieren, zeigt der Umstand, dass wir bereits im Sommer 2013 gemeinsam mit den Bewohner*innen des Hochhauses (Menschen, die sich im Asylverfahren befanden) ein Nachbarschaftsfest veranstalteten (s.: https://www.muenzviertel.de/?p=924). Und dieses lange bevor es den heute aktuell viel beklatschten Begriff der „Willkommenskultur“ gab.

Die gleiche Weitsichtigkeit steckt, vor dem Hintergrund des aktuellen Hände ringenden Suchens des Senats nach leeren städtischen Gebäuden und Grundstücken für die  Unterbringung der zahlreichen Flüchtlingen wie diese tagtäglich in die Hansestadt strömen, in unserem seit 2012 mit allem Nachdruck geforderten Verkaufstop für das städtische Grundstück der ehemaligen Schule für Hörgeschädigte an private Investoren (s.: https://www.muenzviertel.de/?p=1764).

Wir hoffen, dass der Senat schnell einen Weg findet, um mit uns auf gleicher Augenhöhe vertrauensvoll nach einer gemeinsamen Konfliktlösung zu suchen.

Stadtteilinitiative Münzviertel 13.9.15

s. weiter: https://www.muenzviertel.de/?p=2787